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Die Bedeutung von Bodenorganismen für die Bodengesundheit

Bodenorganismen tragen entscheidend zur Funktion und Fruchtbarkeit von Böden bei. Die Erforschung der Organismen und Prozesse im Boden leistet daher einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Böden. Untersuchen kann man die Aktivität der Organismen auch ganz einfach, mit Teebeuteln.

Bedeutung der Bodenorganismen

Bodenorganismen sind entscheidend für die Funktion und Fruchtbarkeit von Böden. Dabei übernehmen sie je nach Organismus verschiedene Aufgaben. Größere Bodentiere, wie z.B. Regenwürmer sind maßgeblich an der Bodenstrukturbildung beteiligt.
 Dr. Thomas Reitz, Helmholtz-Zentrum für UmweltforschungMehr zu Thomas Reitz ? Sie durchgraben und lockern den Boden, was zu einer besseren Belüftung des Bodens führt. Die wichtigste Aufgabe der Bodenorganismen ist allerdings die Zersetzung von organischem Material (Pflanzenreste wie Blätter und Wurzeln, sowie tote Bodenorganismen). Das organische Material muss mechanisch zerkleinert und anschließend enzymatisch zersetzt werden, um die darin enthaltenen Nährstoffe den Pflanzen und Bodenlebewesen wieder zur Verfügung zu stellen. An dieser wichtigen Aufgabe arbeiten zahlreiche Organismen gemeinsam in Form von sogenannten funktionellen Netzwerken. Dabei ist eine hohe Artenvielfalt von großer Bedeutung, denn die, für die Zersetzung verantwortlichen Prozesse, können nicht immer von den gleichen Organismen durchgeführt werden. Das liegt daran, dass die unterschiedlichen Organismen in Böden verschiedene Umweltbedingungen benötigen, um aktiv zu sein. Eine hohe Vielfalt der Organismen gewährleistet daher, dass die notwendigen Prozesse unter verschiedensten Bedingungen durchgeführt werden können. Durch die stetig intensivere Nutzung unserer Böden kommt es allerdings zu einem zunehmenden Verlust der Artenvielfalt, welche kaum wahrnehmbar und wahrgenommen voranschreitet. Diesem Trend müssen wir entgegenwirken, um die Funktionalität unserer Böden auch in Zukunft zu gewährleisten.

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Regenwürmer sind Architekten des Bodens. Sie durchmischen die Bodenschichten, bilden ein Netzwerk von Gängen und zersetzen totes Material.

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Teebeutel eignen sich hervorragend zur Untersuchung der Streuzersetzung in Böden. Nach 90 Tagen im Boden eines Grünland ist der Teebeutel stark durchwurzelt.

Dr. Thomas Reitz (UFZ)

Den Funktionen der Organismen mit Teebeuteln auf die Spur gehen

Bei dem Citizen Science Projekt „Expedition Erdreich“ im Wissenschaftsjahr 2020|21 wird die Aktivität der Bodenorganismen mit Hilfe von Teebeuteln untersucht. Hierfür werden deutschlandweit handelsübliche Teebeutel gewogen, im Boden vergraben und für drei Monate der Zersetzung ausgesetzt. Anschließend werden die Teebeutel getrocknet und erneut gewogen. Über den Gewichtsverlust der Teebeutel bestimmen die BürgerwissenschaftlerInnen, wie schnell der Tee, d.h. das organische Material, von den Bodenorganismen zersetzt und damit in wichtige Nährstoffe umgewandelt wurde. Durch die Verknüpfung mit weiteren Standortinformationen und von den BürgerwissenschaftlerInnen erhobenen Bodenparametern, wie dem pH-Wert und der Bodentextur, kann so mehr über den Zustand von Böden in ganz Deutschland in Erfahrung gebracht werden.

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