FAQ

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Hier findest du häufig gestellte Fragen rund um Expedition Erdreich.

Was ist Expedition Erdreich?

Expedition Erdreich ist eine Citizen-Science-Aktion, bei der du spannende Dinge über den Boden erfahren und die Forschung rund um das Thema Boden aktiv unterstützen kannst. Die Aktion wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und den Partnern BonaRes – Zentrum für Bodenforschung, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) umgesetzt.

Was ist Citizen Science?

Citizen Science bedeutet übersetzt Bürgerwissenschaften. Bei Citizen-Science-Projekten forschen interessierte Bürgerinnen und Bürger zusammen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, indem sie zum Beispiel Messungen in ihrem Umfeld vornehmen oder Daten auswerten.

Warum sollte ich bei Expedition Erdreich mitmachen?

Die Citizen-Science-Aktion möchte Bürgerinnen und Bürgern die Bedeutung von gesunden und fruchtbaren Böden näherbringen. Denn Böden sind nicht nur Lebensraum für Tiere und Pflanzen, sondern bilden auch die Grundlage für die Produktion von Nahrungs- und Futtermitteln sowie nachwachsenden Rohstoffen. Zudem speichern sie Kohlenstoff und spielen daher auch eine wichtige Rolle beim Klimaschutz. Um unsere Böden mit all ihren Funktionen bestmöglich und vor allem nachhaltig nutzen zu können, müssen wir verstehen, wie es heute um sie bestellt ist. Bei der Expedition Erdreich erhebst du mithilfe von verschiedenen Versuchen Daten und kannst so mehr über den Boden und seinen Zustand herausfinden. Deine Ergebnisse übermittelst du dann über diese Website. Nach Abschluss der Aktion werden diese auch in eine europäische Datenbank zum Tea-Bag-Index eingefügt. Sie helfen den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bei ihrer Forschung und bei der Weiterentwicklung einer noch nachhaltigeren Bodennutzung.

Wer kann an der Aktion teilnehmen?

Teilnahmeberechtigt an der Aktion sind Einzelpersonen jeden Alters sowie Personengruppen, zum Beispiel in Form von Schulklassen. Eine Maximalzahl für die Gruppengröße existiert nicht. Wenn du an der Aktion teilnehmen möchtest, musst du lediglich einen Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland haben. 

Wie kann ich bei Expedition Erdreich mitmachen?

Um an der Aktion teilzunehmen, musst du einen Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland haben und dich auf dieser Website registrieren. Ab Dezember 2020 kannst du dann ein Aktions-Kit bestellen. Pro Benutzerkonto kann nur ein Aktions-Kit bestellt werden. Mit den darin enthaltenen Materialien erhebst du dann im Frühjahr 2021 an zwei Standorten in deiner Nähe Bodendaten und trägst diese auf der Website ein. Wichtig: Halte dich an die Corona-Regeln! Zu einer erfolgreichen wissenschaftlichen Expedition gehört es auch, die Teilnehmenden und ihre Umwelt bestmöglich vor Gefahren zu schützen. Es ist daher sehr wichtig, dass du dich bei der Durchführung deiner ganz persönlichen Expedition Erdreich an die jeweils aktuell geltenden Regeln zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie hältst – egal, ob du allein forschst oder als Mitglied eines Expeditionsteams mit anderen unterwegs sein willst. Kernstück der Aktion ist das Vergraben von Teebeuteln zweier verschiedener Sorten (Rooibos- und Grün-Tee) für drei Monate. Während dieser Zeit wird der Tee zersetzt – es geht also Masse verloren. Über den Gewichtsunterschied zwischen vor dem Vergraben und nach dem Vergraben kann der sogenannte Tea-Bag-Index bestimmt werden. Dieser ist ein Maß dafür, wie schnell oder langsam der Tee von den Organismen im Boden zersetzt und in Humus umgewandelt wird. Die Zersetzung gibt wiederum Aufschluss darüber, wie schnell der jeweilige Boden Kohlenstoff speichern oder in Form von CO2 freisetzen kann.

Was brauche ich, um mitzumachen?

Für die Durchführung der Aktion ein Aktions-Kit. Dies sind leider bereits alle vergriffen. Daher ist ein Teilnahme an dem Projekt nicht mehr möglich. Du kannst dich aber registrieren und den Newsletter abonnieren, um weiterhin über die Aktion informiert zu werden.

Wo kann ich die Bodenversuche durchführen?

Die Teebeutel müssen in Deutschland vergraben werden. Du kannst sie auf landwirtschaftlich genutzten und auf öffentlichen Flächen wie in Parks oder im Wald, aber auch im eigenen Garten eingraben. Das gleiche gilt auch für die anderen Versuche wie die Spatenprobe oder den pH-Wert-Test. Wenn du keinen Zugang zu solchen Flächen hast, kannst du die Versuche auch auf künstlich angelegten Oberflächen, wie zum Beispiel Hochbeeten, durchführen. Achte bei der Auswahl deiner beiden Standorte darauf, dass diese gut zugänglich und leicht wiederzufinden sind. Besonders interessant wird es, wenn du zwei sehr unterschiedliche Flächen für das Vergraben der Teebeutel wählst, zum Beispiel einen Wald und einen Acker.

Kann ich die Teebeutel auch auf Privatgelände vergraben?

Du kannst die Teebeutel natürlich auf deinem privaten Grundstück vergraben. Wenn du die Teebeutel allerdings auf einem fremden Grundstück vergraben möchtest, musst du dir vorher die Erlaubnis dafür geben lassen. Landwirtschaftliche Flächen zum Beispiel sind Privatgelände, auch wenn diese nicht eingezäunt sind. Bitte daher die Landwirtin oder den Landwirt freundlich um ihr Einverständnis, bevor du ihre Flächen für deinen Versuch nutzt.

Wann kann ich meine Teebeutel vergraben?

Die Aktion startet im Frühjahr 2021. Die Teebeutel können bis Juli 2021 vergraben werden. Anschließend müssen sie für ca. 3 Montag im Boden bleiben.

Warum sind die Teebeutel und einige Materialien im Kit aus Kunststoff?

Die Teebeutel, die vergraben werden, sollen nach dem Ausgraben noch intakt sein – das ist mit Papierbeuteln leider nicht möglich, da sie ebenso wie der Tee im Boden zersetzt würden. Daher sind sie aus Kunststoff. Expedition Erdreich setzt, wo möglich, umweltfreundliche Biokunststoffe ein, aber leider können nicht alle Materialien im Aktions-Kit aus kompostierbaren Materialen hergestellt sein.

Warum kann ich nicht meine eigenen Teebeutel benutzen?

Der Versuch basiert auf einer wissenschaftlichen Methode, die weltweit genormt ist. Mit ihr kann bestimmt werden, wie schnell abgestorbenes Material im Boden zersetzt wird. Die Methode heißt Tea-Bag-Index. Damit die Daten der Citizen Scientists weltweit miteinander vergleichbar sind, müssen alle die gleichen Teebeutel verwenden. Deshalb dürfen nur die Teebeutel aus dem Kit verwendet werden.

Kann ich die Teebeutel benutzen, bevor ich sie vergrabe?

Nein, die Teebeutel müssen unbenutzt vergraben werden.

Einer oder mehrere meiner Teebeutel haben während der Zeit im Boden ein Loch bekommen.

Wenn das passiert, solltest du das unbedingt dokumentieren und beim Eintragen der Daten auf der Website angeben. Diese Informationen sind sehr wichtig für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und helfen dabei, die gesammelten Daten besser zu verstehen. So können Fehler identifiziert werden und es ist möglich, auch im Nachhinein fehlerhafte Daten von der Berechnung auszuschließen.

In einen oder mehrere meiner Teebeutel sind Wurzeln oder Pilze gewachsen.

Das ist nicht unbedingt schlimm! Entferne die Wurzeln oder Pilze vorsichtig, am besten mit einer Pinzette. Achte darauf, die Beutel dabei nicht kaputt zu machen! In jedem Fall solltest du alles, was dir an den ausgegrabenen Teebeuteln auffällt, beim Eintragen der Daten auf der Website angeben.

Ich kann einen oder mehrere der Teebeutel nicht wiederfinden.

Notiere dir den Verlust der Teebeutel sowie deren Bezeichnung. Beim Eintragen der Daten auf der Website lässt du das Feld „Endgewicht“ für die fehlenden Teebeutel leer. Trage anschließend in dem Feld für deine Beobachtungen den Grund für die fehlenden Daten ein (z. B. „Verlust der Teebeutel“).

Wie wiege ich die Teebeutel vor und nach dem Ausgraben korrekt ab?

Du brauchst eine Feinwaage, die auf ein Hundertstelgramm genau messen kann. Das heißt, die Waage zeigt das Gewicht auf zwei Nachkommastellen an, z. B. 2,23 g. Eine Küchenwaage, die nur auf eine Nachkommastelle misst, kannst du leider nicht verwenden. Wichtig ist, dass du die Teebeutel alle einzeln wiegst und auch den Faden und das Kunststoffschild mit auf die Waage legst. Besonders zuverlässige Ergebnisse erhältst du mit einer kalibrierbaren Feinwaage.

An wen kann ich mich wenden, wenn ich keine Waage besitze, die fein genug misst?

Frage doch einmal in deinem Umfeld, ob jemand eine Feinwaage (auch „Briefwaage“ oder „Taschenwaage“ genannt) hat und sie dir ausleiht. Alternativ kannst du vielleicht bei Schulen oder Apotheken nachfragen, ob du netterweise deren Feinwaage für das Wiegen deiner Teebeutel verwenden darfst.

Was sagt mir der Gewichtsunterschied zwischen dem Start- und Endgewicht der Teebeutel über den von mir untersuchten Boden?

Je größer der Gewichtsunterschied, desto schneller wurde der Tee im Boden zersetzt und desto größer ist die Zersetzungsrate des Bodens. Der Abbau von organischem Material ist von großer Bedeutung für das Wachstum und den Stoffwechsel von Pflanzen und Mikroorganismen. Denn dadurch werden Pflanzenstoffe schneller umgewandelt und dem Boden zurückgeführt, wodurch wichtige Nährstoffe schneller zur Verfügung stehen. Dabei wird Kohlendioxid (CO2) in die Atmosphäre freigesetzt. Ein schneller Abbau führt somit zu einem erhöhten CO2-Ausstoß, während ein langsamer Abbau die Kohlenstoffspeicherung im Boden erhöht.

Warum kann die Zersetzungsrate nicht errechnet werden?

Das passiert, wenn bestimmte Grundannahmen für die Berechnung des Tea-Bag-Index nicht erfüllt sind. Die Berechnung der Zersetzungsrate mit Hilfe des Tea-Bag-Index beruht auf der Annahme, dass sich die beiden Teesorten nach drei Moneten in unterschiedlichen Abbauphasen befinden. Der Grüntee sollte nach drei Monaten bereits in der 2. Abbauphase (Stabilisierungsphase) sein, während sich der Rooibos- Tee, der in der Regel langsamer zersetzt wird, noch in der 1. Abbauphase (Zersetzungsphase) befindet. Die Formeln zur Berechnung des Tea-Bag-Index basieren auf Laborexperimenten. In der Natur kommen zahlreiche Faktoren ins Spiel, die den Abbau des Tees beeinflussen. Es kann also sein, dass der Rooibos-Tee im Freien schneller abgebaut und zersetzt wird und sich deshalb nach drei Monaten schon in der zweiten Abbauphase befindet. In diesem Fall, kann die Zersetzungsrate nicht berechnet werden.
Neben den vielfältigen Faktoren, wie hoher Niederschlag, Bewässerung und Düngung, die eine schnellere Zersetzung zur Folge haben können, sind auch Ungenauigkeiten bei der Versuchsdurchführung und dem Wiegen der Teebeutel eine mögliche Fehlerquelle.
Das Abschätzen der Ursachen ist aus der Ferne kaum möglich. Jedoch werden wir uns im Rahmen der wissenschaftlichen Auswertung die Datensätze, für die die Berechnung der Zersetzungsrate nicht funktioniert hat, noch einmal genauer anschauen.

Wie entsorge ich die Teebeutel nach der Durchführung der Aktion?

Die Teebeutel sind aus Kunststoff und daher nicht biologisch abbaubar. Darum musst du sie unbedingt wieder ausgraben und richtig entsorgen! Die Teebeutel gehören in den Restmüll, die Indikatorstäbchen für den pH-Wert ebenso. Die Flasche und die Röhrchen zur Bestimmung des pH-Werts kannst du wiederverwenden, zum Beispiel für weitere Versuche oder Experimente. Falls du diese allerdings nicht mehr benötigst, sollten sie im Verpackungsmüll entsorgt werden (vielerorts ist das die gelbe Tonne, der gelbe Sack oder der grüne Punkt). Das gilt auch für die Klebewimpel zur Markierung deiner Standorte. Die Umverpackungen des Kits und der Teebeutel kannst du im Altpapier entsorgen.

An wen kann ich mich mit weiteren Fragen zur Aktion und zur Umsetzung wenden?

Erste Anlaufstelle für Rückfragen zur Aktion ist das Redaktionsbüro Wissenschaftsjahr. Das Redaktionsbüro erreichst du von Montag bis Freitag von 9 bis 13 Uhr und von 14 bis 18 Uhr unter der Telefonnummer +49 30 818777-173, per Fax unter +49 30 818777-125 und per E-Mail unter: expedition-erdreich@wissenschaftsjahr.de.

Wie ist Der Aktionszeitraum?

Das Eingraben muss zwischen April und Ende Juli 2021 stattfinden. Ausgegraben werden die Teebeutel dann etwa drei Monate später. Wichtig ist, dass sie vor dem Eingraben und nach dem Ausgraben gewogen werden und diese Daten zusammen mit weiteren Testergebnissen, etwa aus der Spatenprobe, auf dieser Website im persönlichen Login-Bereich übermittelt werden. Die Ausgrabung bis Ende Oktober 2021 erfolgen.