Lösslandschaften zählen zu den ertragreichsten Agrargebieten weltweit. Auch in Deutschland lassen sich große Lössgebiete mit intensiver Landwirtschaft finden.
Lössböden sind bekannt dafür, dass sie eine ganze Reihe von Bodenfunktionen sehr gut erfüllen. Vor allem sind sie für ihre Fruchtbarkeit bekannt. Nicht zufällig gelten Lössbörden und Gäulandschaften in vielen Regionen als Kornkammern. In der Regel werden sie schon sehr lange intensiv ackerbaulich genutzt. Die natürliche Vegetation
sowie Hecken und Baumgruppen sind über die Zeit fast komplett den Äckern gewichen (Bild 07). Kleinbäuerliche Strukturen sind nur noch in wenigen Winkeln Europas erhalten (Bild 08). Die Spuren der landwirtschaftlichen Nutzung lassen sich in Lössböden gut erkennen. Am deutlichsten wird es an den Standorten, an denen Bodenabtragung, die Erosion, tiefe Hohlwege, Rinnen und Gräben hinterlassen hat (Bild 09). An Stellen wo sich die Gelegenheit bietet in Böden zu schauen, ist auch der weniger offensichtliche Bodenabtrag zu erkennen. Dort wo ursprünglich bis zu mehrere Meter mächtige Schwarzerden oder Parabraunerden entstanden, lässt sich heute nur noch der rund 30 Zentimeter dicke, obere Pflughorizont des Ackerbodens erkennen (Bild 10). Durch beständige Bearbeitung wurde der ursprüngliche Boden nach und nach abgetragen und zum Beispiel in der Nähe von Bächen oder in Auenwäldern abgelagert.